3 April 2022 10:51

Wurkkos DL20R

Wieder einmal geht es unter Wasser – oder zumindest ein bisschen ins Wasser, da ich kein Taucher bin: Mit der neuen DL20R erweitert Wurkkos seine Serie von Tauchlampen um ein Modell mit Seitentaster und integrierter Ladefunktion.

Gleich vorweg: Einen wirklichen Tauchgang habe ich nicht mit der Lampe absolviert, aber sie ist zumindest nass geworden.

Lieferumfang und Hardware

Die Lampe erhält man im Set mit einem 18650 Li-Ion Akku mit einer Kapazität von 3000 mAh (bei Lieferung 3,63 V). Außerdem sind eine Handschlaufe, zwei Ersatz-O-Ringe, ein USB-C Ladekabel und natürlich eine Anleitung (EN, DE, FR, ES, IT, JP, CN) dabei.

Lieferumfang

Überraschend ist die Größe mit 150 mm Länge und 40 mm Durchmesser. Damit ist sie größer als die anderen Tauchlampen von Wurkkos, hat aber den kleinsten Akku. Hier sieht man sie im Vergleich mit der DL40 (2x 26650), DL10R (21700) und DL30 (21700):

DL40 | DL20R | DL10R | DL30

Dafür ist die DL20R mit 173 g (inklusive Akku 219 g) ein paar Gramm leichter als die DL10R. Sie liegt gut ausbalanciert in der Hand und das Gewicht fühlt sich genau richtig für diese Größe an.

Zum Laden kann der Akku in der Lampe verbleiben. Schraubt man die Endkappe ab, verbirgt sich darunter ein USB-C Ladeanschluss. Eine rot/grüne LED zeigt den Status beim Laden an. Bei Tauchlampen ist die Wasserdichtigkeit natürlich besonders wichtig, sodass viele Hersteller auf eine integrierte Ladefunktion verzichten. Bei dieser Variante mache ich mir aber keine Sorgen.

USB-C Ladeanschluss

Beide Seiten des Batterierohrs sind mit zwei O-Ringen vor eindringendem Wasser doppelt geschützt. Sicher ist sicher. Doppelt ist auch das Batterierohr – notwendig für die Ladeschaltung, welche sich am Ende der Lampe befindet.

Doppeltes Batterierohr für die Ladefunktion

Zur Befestigung gibt es lediglich die beiden Löcher in der Endkappe. Für eine Tauchlampe sollte das auch reichen. Alternativ kann man sich ein passendes Holster kaufen.

Zwei Löcher zur Befestigung

Aufgrund der gleichmäßig runden Form neigt die Taschenlampe zum Wegrollen. Man kann sie aber recht zuverlässig aufrecht hinstellen.

Bei der Verarbeitung gibt es nichts zu beanstanden. Hier und da gibt es ein paar scharfe Kanten, die aber nicht weiter auffallen. Nur bei den Löchern für die Handschlaufe sollte man aufpassen, dass sie das Material der Schlaufe nicht durchscheuern. Bei so etwas nutze ich immer einen kleinen Schlüsselring.

Durch die glatte Oberfläche ohne Knurling lässt sich die Lampe gut trocknen und von Schmutz befreien. Sie liegt aber trotzdem noch sicher genug in der Hand, da sie in der Mitte etwas schlanker als an den Enden ist.

Bedienung und Funktion

Während die DL10R einen Drehring zur Steuerung hat, findet man bei der DL20R einen klassischen Seitentaster – ausgeführt als absolut wasserdichter Magnettaster. Dadurch gibt es auch keine Probleme bei unterschiedlichem Wasserdruck.

Absolut wasserdichter Magnettaster

Die Bedienung ist äußert simpel gehalten:

  • Klick: Einschalten oder durch die vier Helligkeitsstufen Low, Med, High und Turbo wechseln. Die zuletzt genutzte Helligkeit bleibt gespeichert.
  • Halten: Ausschalten.
  • Doppelklick: Lampe sperren. Erneut doppelt Klicken um sie in der letzten Helligkeit einzuschalten.

Die Sperrfunktion ist eine gute Ergänzung, da der Magnettaster bauartbedingt auf starke, externe Magnetfelder reagieren kann. Alternativ löst man den Lampenkopf ein wenig und unterbricht damit die Stromzufuhr.

Halten des Tasters zum Ausschalten halte ich bei einer Tauchlampe für sinnvoll, da man so nicht plötzlich im Dunkeln steht, wenn man kurz gegen den Taster kommt. Etwas gewöhnungsbedürftig ist, dass ein kurzer Klick nur etwa alle 0,5 Sekunden registriert wird, wenn man die Helligkeiten durchschalten möchte.

Durch ihre Größe liegt die Lampe gut in der Hand, auch mit Handschuhen. Da der Taster etwas hervor steht, lässt er sich gut finden. In der Tasche wird er aber auch sehr leicht versehentlich betätigt.

Getaucht bin ich mit der Lampe nicht, habe sie aber in verschiedenen Situationen unter Wasser ausprobiert. Hat die Lampe problemlos überstanden. Unter dem Taster sammelt sich allerdings ein kleiner Wasserrest, der nur langsam verdunstet. Gerade bei Verwendung in Salzwasser sollte die Lampe also gut abgespült werden.

Lichtbild

Verbaut ist eine Cree XHP50.2 LED mit etwa 5500 K. Erwartungsgemäß gibt es einen leichten, aber sichtbaren Tintshift und die Farbwiedergabe ist auch eher durchschnittlich. Unter Wasser sollte das aber nicht stören, da das Wasser die Farben sowieso verfälscht.

Cree XHP50.2 LED

Die große LED sitzt in einem tiefen, texturierten Reflektor. Das Ergebnis ist ein kleiner Spot, der in einem fließenden Übergang in einen recht hellen Spill übergeht.

Wenn man die Reichweite nicht ganz braucht, ist die DL20R meiner Meinung nach wieder ein guter Kandidat für d-c-fix, um das Licht und den Tintshift etwas zu glätten.

Treiber und Laufzeit

Laut Hersteller schafft die Lampe bis zu 3200 lm im Turbo. Selbst wenn das stimmt, dann nur für eine kurze Zeit, wie man im Laufzeitdiagramm gut sehen kann. Mit fallender Akkuspannung fällt auch die Helligkeit ab. Folglich wurde ein „einfacher“ Direct-Drive-Treiber verbaut – im Gegensatz zur DL10R, in der ein Boost-Treiber für gleichbleibende Helligkeit sorgt.

Auf voller Stufe hat die Kühlung einen starken Einfluss auf die Helligkeit, da die Lampe temperaturgeregelt ist. Das funktioniert im Vergleich zu früheren Lampen von Wurkkos auch schon recht gut ohne allzu störende Sprünge in der Helligkeit. Es scheint trotz Kühlung nach etwa 5 Minuten temperaturbedingt einen kleinen Step-down zu geben.

Auffällig ist, dass die Helligkeit in den ersten Minuten leicht ansteigt, was vermutlich mit der sinkenden Vorwärtsspannung der LED bei steigender Temperatur zusammenhängt.

Geregelt wird die Helligkeit über PWM bei rund 16 kHz. (Mein Sensor ist etwas träge, sodass der tatsächliche Duty-cycle kleiner sein könnte.)

Die vier Stufen sind sinnvoll verteilt (laut Hersteller 100, 350, 1200 und 3200 lm), obwohl ich mir eine niedrigere Stufe wünschen würde. Die DL20R ist halt eine Tauchlampe und dort braucht man so wenig Licht wohl eher selten.

Der Ladestrom der eingebauten Ladefunktion beträgt bis zu 1 A. Damit dauert das Laden des mitgelieferten Akkus etwa 4,5 Stunden. Ladeschluss ist bei 4,16 V, also sehr akkuschonend. Bereits bei 3 V lässt sich die Lampe nur für wenige Momente höher schalten und fällt dann gleich wieder auf die niedrigste Stufe zurück, in der sie noch eine lange Zeit weiter läuft. Der Ruhestrom bei ausgeschalteter Lampe beträgt 30 µA.

Einen Schutz gegen Tiefentladung des Akkus scheint es nicht zu geben. Bei unter 3 V ist die Lampe schon so dunkel, dass man sie freiwillig möglichst schnell laden wird. Aber sollte sie sich versehentlich in der Tasche einschalten und unbemerkt tiefentladen, wird dies den Akku schädigen – und beim anschließenden Ladevorgang möglicherweise zu einer Explosion führen.

Fazit

Wieder mal eine gelungene, auf das Wesentliche reduzierte Tauchlampe von Wurkkos. Wem der Drehring der DL10R nicht gefallen hat, findet mit der DL20R vielleicht etwas Passendes. Schön wäre es jedoch gewesen, hätte Wurkkos den Boost-Treiber und den 21700-Akku aus der DL10R übernommen.

Die Lampe wurde mir vom Hersteller kostenfrei zur Verfügung gestellt. Ich habe keine weitere Vergütung erhalten und das Review spiegelt meine eigene Meinung wider.

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