29 März 2021 18:19

Unter Wasser mit der Wurkkos DL30

Ich bin kein Taucher, ich schwimme noch nicht einmal gerne. Aber ich mag Taschenlampen und wenn ich draußen unterwegs bin, werden sie natürlich auch mal ordentlich nass. Dann ist es gut, wenn sie wasserdicht sind, womit wir auch schon beim Thema Tauchlampen wären.

Neben den professionellen High-End-Modellen gibt es auch als „Tauchlampe“ angebotene Produkte von weniger bekannten Herstellern. Hier habe ich mir die Wurkkos DL30 mal etwas genauer angeschaut.

Lieferumfang und Hardware

Angeboten wird die Wurkkos DL30 als Tauchlampe, die bis zu 100 m Wassertiefe aushalten soll. Testen kann ich das nicht, soviel schonmal vorweg. Geliefert wird sie mit einem 4800 mAh 21700 Li-Ion-Akku, einer großen Handschlaufe, welche von einem Silikonschlauch offen gehalten wird, zwei Ersatz-O-Ringen, einem Adapter für 18650 Akkus sowie einem kleinen Ladegerät und einem USB-Kabel.

Lieferumfang (Akku in der Lampe)

Die Lampe ist sehr gut verarbeitet, hat keine scharfen Kanten (bis auf die Innenseite des Lochs für die Handschlaufe). Das Batterierohr hat auf beiden Seiten ein anodisiertes Flachgewinde mit jeweils zwei O-Ringen und lässt sich nicht umdrehen. Glatt, ohne Knurling, nur leicht abgeflacht. Ein mechanischer Lockout durch Lösen der Endkappe oder des Lampenkopfs ist möglich.

Batterierohr mit zwei unterschiedlichen Gewinden

Das Loch für die Handschlaufe ist schön groß und wenn man es nicht benutzt, steht die Lampe auch wunderbar. Einige Kanten am Kopf sorgen dafür, dass die Lampe nicht so leicht wegrollt. Ein Clip ist nicht mitgeliefert und auch nicht vorgesehen – braucht man beim Tauchen vermutlich sowieso nicht.

Großes Loch für eine Handschlaufe

Im Gegensatz zu vielen anderen Lampen auf dem Markt muss bei dieser der Akku zum Laden herausgenommen werden. Für eine Tauchlampe macht das Sinn, da der Ladeanschluss immer eine kritische Stelle bei der Wasserdichtigkeit ist. Das mitgelieferte Ladegerät ist einfach, aber funktioniert. Vermutlich auch nur der kleine Ladecontroller, wie er bei einem Ladeanschluss in der Lampe vorhanden wäre.

DL40 – HD20 – FC11 – DL30 Zusammen mit der größeren Wurkkos DL40

Mit 118 mm Länge, 41 mm Durchmesser am Kopf und 208 g inklusive Akku ist die DL30 nichts für die Hosentasche, aber trotzdem noch recht kompakt.

Bedienung und Funktion

Wichtig für eine Tauchlampe ist natürlich die Wasserdichtigkeit. Jedes Loch im Gehäuse ist eine Schwachstelle und oftmals ist das der Schalter. Wurkkos setzt hier auf eine elegante und zuverlässige Lösung, nämlich auf einen Selektorring, der völlig ohne Loch auskommt. Am Kopf befindet sich ein Ring mit einem Magneten, der gedreht wird. Auf dem Treiber sitzen Sensoren, welche die Stellung erkennen. Das ist nicht nur gut für die Dichtigkeit, sondern lässt sich auch im Alltag sehr angenehm und intuitiv bedienen.

Selektorring zur Steuerung

Apropos intuitiv: Die Lampe hat drei Helligkeitsstufen (350, 1300 und 3600 lm laut Hersteller), das ist alles. Kein Strobe oder SOS, keine komplizierten Menüs, einfach nach rechts drehen und es wird heller. Ich hätte mir noch eine niedrigere Stufe gewünscht, aber beim Tauchen braucht man die vermutlich nicht.

Lässt sich gut mit einer Hand bedienen

Bei schwacher Batterie blinkt die Lampe alle 60 Sekunden. Außerdem soll sie eine Temperaturregelung haben – dazu gleich mehr.

Lichtbild

Für Licht sorgen drei Samsung LH351D LEDs in einem gemeinsamen Reflektor. Diese haben eine neutralweiße Farbtemperatur von etwa 5000 K und eine gute Farbwiedergabe mit einem CRI von 90.

Drei Samsung LH351D LEDs

Der große Spot geht gleichmäßig in den hellen Spill über. Auch auf einigen Metern Entfernung lassen sich wegen des Dreifachreflektors noch einige Unregelmäßigkeiten am Rand erkennen.

Etwa 1,5 m von der Wand entfernt erkennt man noch leicht die dreieckige Form im Spill Auf die Entfernung leuchtet der Spot einen breiten Bereich aus Der helle Spill sorgt für ein ausgewogenes Lichtbild In trüben Gewässern

Treiber und Laufzeit

Der Treiber ist einfach gehalten. Er hat keine Konstantstromregelung, weshalb die Helligkeit entsprechend der Akkuspannung abnimmt. Die Helligkeitsstufen werden durch PWM mit etwa 20 kHz realisiert. In der Praxis ist davon nicht viel zu merken.

Auf der Platine des Treibers kann man sehen, an welchen Stellen die Sensoren für den Magneten des Selektorrings sitzen. Nimmt man einen starken Magneten, kann man die Lampe damit einschalten. Ein Lautsprecher oder so reicht dafür nicht aus. Da es keinen mechanischen Schalter gibt, der den Stromkreis öffnet, zieht der Treiber auch bei ausgeschalteter Lampe 64 µA.

Kopf der Lampe Endkappe

Bei einer Akkuspannung von unter 3,2 V blinkt die Lampe alle 60 Sekunden, wenn sie eingeschaltet ist. Durch die fehlende Konstantstromregelung ist die Helligkeit dann aber bereits recht gering und man sollte dann auch den Akku wechseln bzw. laden. Bei unter 2,7 V schaltet sich die Lampe aus.

Laut Hersteller soll die DL30 eine als „ATR“ bezeichnete Temperaturregelung haben, welche die Helligkeit bei 55 °C reduzieren soll, um ein Überhitzen der Lampe zu vermeiden. Ja, irgendwas wird da geregelt, wie genau, habe ich aber nicht herausfinden können. Wie im Diagramm zu sehen, wird die Helligkeit nach wenigen Minuten linear reduziert und folgt dann der Akkuspannung. Nach einer halben Stunde habe ich zur Kühlung einen Lüfter eingeschaltet und etwas später ist sie wieder heller geworden, wobei die Helligkeit etwas oszilliert.

Laufzeit auf höchster Stufe (grüner Balken: sanfte Kühlung durch Lüfter)

Im Dauerbetrieb kann die volle Leistung wie erwartet auf jeden Fall nicht gehalten werden. Beim Tauchen mit entsprechender Wasserkühlung regelt sie vielleicht später und langsamer herunter.

Fazit

Hell, universelles Lichtbild, sehr intuitive Steuerung über den Drehring, keine unnötigen Funktionen. Auch als Nicht-Taucher ist die Wurkkos DL30 eine praktische Lampe, wenn man einfach nur etwas Licht braucht.

Die Lampe wurde mir vom Hersteller kostenfrei zur Verfügung gestellt. Ich habe keine weitere Vergütung erhalten und das Review spiegelt meine eigene Meinung wider.

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