9 August 2021 21:53

EDC Update 2021

Es gibt Dinge, die man fast immer mit sich führt. Bei dem einen nur der Hausschlüssel oder die Armbanduhr, beim anderen eher eine (Männer-)Handtasche. Nicht immer ist es eine Notwendigkeit, viel eher eine Gewohnheit oder das Gefühl, vorbereitet sein zu wollen.

Mein letzter Beitrag zu EDC liegt schon etwas zurück. Also Zeit für ein kleines Update. Vieles hat sich bewährt und ist geblieben. Manches liegt aber auch zu Hause in der Schublade und ein paar Dinge sind neu hinzu gekommen.

Hosentaschen-EDC

Einige Sachen habe ich fast immer in der Hose mit dabei, wodurch sie dem Begriff EDC auch absolut gerecht werden:

  • Sanrenmu 9165: Ein ausreichend großes Taschenmesser gehört einfach dazu. Säcke öffnen, Brötchen aufschneiden oder einen großen Karton entsorgen? Allerdings ist es immer ein Spiel mit dem § 42a WaffG. Das Sanrenmu 9165 lässt sich zwar einhändig öffnen, arretiert als Slipjoint aber nicht automatisch und ist somit legal in Deutschland zu führen. Bei Bedarf lässt es sich manuell mit einem Pin sichern.
  • Notizbuch: Kein kompliziertes Journal-System, einfach nur für schnelle Notizen. Außerdem passen der Ausweis und was zum Bezahlen rein.
  • Koh-I-Noor 5608: Ein Druckbleistift, der 2 mm Minen benutzt. Man muss die Mine zwar ab und zu anspitzen, aber er hat irgendwie Stil.
  • Sanrenmu WA622: Lange Zeit hatte ich ein Ruike S11 (hergestellt von Sanrenmu) an meinem Schlüsselbund. Vor einiger Zeit habe ich es durch das Sanrenmu WA622 ersetzt, welches zusätzlich noch eine Schere bietet und trotzdem nicht viel größer ist.
  • Sofirn C01S: Tolle kleine Taschenlampe – inzwischen mit reichlich Gebrauchsspuren. Zwei Helligkeitsstufen, AAA-Akku und eine Luminus SST-20 LED mit 4000 K und einem CRI von 95.
  • Inka Pen: Seit Anfang an dabei und glücklicherweise immer noch nicht verloren. Meiner Meinung nach der beste Mini-Kugelschreiber mit D1-Mine. Klein, leicht, robust und bei Bedarf zu einem Kugelschreiber mit normaler Länge umbauen. Leider wird er seit vielen Jahren nicht mehr (in dieser Version aus Edelstahl) hergestellt.
  • Baumwolltuch: Nicht als Taschentuch – dafür habe ich immer ein Paket Papiertaschentücher dabei. Aber ganz nützlich, wenn man schnell mal etwas abwischen oder abdecken möchte.

Hinzu kommen Smartphone, Armbanduhr (Seiko SNK805), Papiertaschentücher, Hundekotbeutel (übrigens auch für viele andere Dinge äußerst praktisch!) und natürlich Schlüssel.

EDC-Tasche

Nicht immer dabei, aber doch meistens in der Nähe: Mein erweitertes EDC in einer eigenen Tasche. Somit sind oft genutzte Utensilien immer griffbereit beisammen.

Kompakt verpackt Inhalt der EDC-Tasche
  • Leatherman Wave: Es kann zwar nichts perfekt, aber dafür vieles recht ordentlich. Inzwischen ergänze ich es mit einigen spezialisierten Werkzeugen.
  • Knipex Cobra Mini: Eine süße, kleine Wasserpumpenzange, die sich dennoch bis zu 45 mm öffnen lässt. Gibt es inzwischen auch noch kleiner in XS. Sie ist deutlich vielseitiger und robuster als die Zange im Leatherman. Hinzu kommt, dass man eine Zange oft beim Schrauben zum Festhalten einer Mutter braucht. Das geht aber nicht, wenn alles in einem Werkzeug steckt. Mehr Informationen in einem extra Beitrag über die Knipex Mini-Zangen.
  • Messschieber: Ein günstiger Messschieber aus Messing bis 80 mm. Nicht super genau, aber man möchte unterwegs ja auch keine Präzisionsteile drehen.
  • Mini-Ratsche: Zwar kann man das Leatherman mit einem Bit-Adapter auch als Schraubendreher nutzen, aber es liegt nicht angenehm in der Hand, dreht nicht um den Mittelpunkt und oftmals kommt man an manche Schrauben einfach nicht ran. Weiter unten gibt es Details zu meiner Lösung mit der Topeak Mini-Ratsche.
  • Dorn: Einfach nur ein spitzes Instrument zum Kratzen, Piksen und Stochern.
  • Lupe: Aus Plastik, minderwertige Qualität, aber sie vergrößert. Ein BelOMO Triplet steht auf meiner Wunschliste.
  • BIC Mini: Auch als NIchtraucher braucht man immer mal wieder etwas Feuer. Und wenn man doch mal ein Lagerfeuer machen muss, geht das mit einem Feuerzeug deutlich einfacher als mit einem „Survival Feuerstahl“.
  • Paracord: Nicht viel, aber oft genug. Schnell das Paket auf dem Gepäckträger sichern? Schnürsenkel gerissen? Notfalls kann man auch die Einzelschnüre verwenden.
  • ZebraLight SC63w: Eine der kleinsten und effizientesten Taschenlampen mit 18650-Akku. Zwar gibt es schon länger die SC64, aber technisch hat sich nicht viel geändert.
  • Nadeln und Faden: Wenn die Hose reißt… Muss ja nicht schön werden, aber manchmal ist es praktisch, unterwegs schnell eine Kleinigkeit zu nähen.
  • Pinzette: Hauptsächlich für Splitter und Zecken. Beides geht mit dieser Pinzettenform recht gut raus.
  • Nagelknipser: Wenn man sich mal wieder den Nagel eingerissen hat, aber es nicht schafft, sich als Rechtshänder mit der linken Hand die Nägel zu schneiden.
  • Nagelfeile: Kann man nicht nur für Nägel verwenden.
  • Kamm: Damit die Frisur richtig sitzt. Oder der Bart.
  • USB-Kabel und Netzteil: Mit Micro-USB-Kabel und einem USB-C-Adapter. Glücklicherweise kann man heutzutage viele mobile Geräte über USB laden.
  • Pflaster: In mehreren Größen. Ersetzt natürlich keine Erste-Hilfe-Tasche, reicht aber bei kleineren Verletzungen.
  • Microfasertuch: Für die Brille oder zum spontanen Staubwischen.
  • Maske: Bevor man mal wieder ohne Maske da steht, lieber etwas Redundanz für den Notfall.

Eine kleine EDC-Historie: Ähnliche Berichte aus 2013, 2014 und 2019.

Schrauben drehen

Bislang habe ich unterwegs meistens mit meinem Leatherman Wave (ggf. mit Bitadapter) geschraubt. Prinzipiell geht das, aber angenehm ist es nicht. Das Leatherman liegt (scharf)kantig in der Hand und dreht durch die Position des Bithalters nicht um den Mittelpunkt. Manche Schrauben sitzen auch so versteckt, dass man mit einem geraden Schraubendreher nicht an sie heran kommt.

Schon lange steht das Wera Tool-Check PLUS Werkzeugset auf meiner Wunschliste. Aber als EDC empfinde ich es immer noch zu groß. Ratsche und Bithalter sind teilweise redundant und statt der Nüsse nehme ich unterwegs lieber einen flexibleren Zangenschlüssel.

Topeak Mini Ratchet

Die Mini-Ratsche von Topeak ist mit 9 cm Länge wirklich winzig. Bits rutschen nicht durch und die Drehrichtung lässt sich umstellen. Über den Ring lassen sich lockere Schrauben schnell mit dem Daumen drehen. Zusätzlich lässt sie sich mit dem magnetischen Bithalter am Ende auch als „langer“ Schraubendreher verwenden.

3D-gedruckter Bithalter

Zur Aufbewahrung der Bits habe ich mir eine Box für insgesamt 20 Bits konstruiert und 3D-gedruckt. Das Modell kann hier bei Thingiverse heruntergeladen werden.

Kommentare

Powered by BetaBlog
Login | RSS Beiträge RSS Kommentare Impressum