Sofirn SR23
Ob auf der Suche nach Skorpionen oder beim Geocaching – die Sofirn SR23 sorgt für das passende Licht. Denn die Taschenlampe bietet nicht nur ein helles, weißes Licht, sondern verfügt auch über ein kräftiges 365 nm UV-Licht.

Praktischerweise lassen sich die beiden Kanäle über separate Tasten steuern, sodass man leicht zwischen ihnen wechseln kann. Und Dank des großen 21700-Li-Ion-Akkus steht man auch nicht so schnell im Dunkeln.
Lieferumfang und Hardware
Die Lampe wird in einem stabilen Karton mit Magnetverschluss geliefert. Das Ladekabel hat auf beiden Seiten einen USB-C-Stecker.
- Sofirn 21700 Li-Ion Akku (5000 mAh, bei Lieferung 4,15 V)
- Zweiwege-Clip (montiert)
- Handschlaufe
- USB-C auf USB-C Ladekabel
- 2x Ersatz-O-Ring
- Bedienungsanleitung
Da ich ein frühes Exemplar erhalten hatte, war die Anleitung in meinem Fall lediglich ein einfacher Ausdruck auf Kopierpapier in Englisch. Erfahrungsgemäß sollte die finale Anleitung auch auf Deutsch verfügbar sein.

Vor der ersten Nutzung der Lampe muss eine Transportsicherung vom Akku entfernt werden. Früher gab es deswegen einen kleinen Anhänger mit entsprechendem Hinweis an der Lampe. Anscheinend gab es häufiger Reklamationen zu nicht funktionierenden Lampen, da der Hinweis nun deutlich vergrößert wurde und nicht mehr zu übersehen sein sollte.

Für eine Taschenlampe mit 21700-Akku und vier LEDs ist die SR23 erfreulich kompakt. Nicht klein und leicht genug als EDC-Taschenlampe für die Hosentasche, aber in eine Jackentasche passt sie gut hinein.
Abmessungen & Gewicht | |
---|---|
Länge: | 115,0 mm |
Durchmesser (Kopf): | 31,5 mm |
Durchmesser (Akkurohr/Tailcap): | 27,0 mm |
Gewicht (ohne Akku): | 84,5 g |
Gewicht (21700 Akku): | 68,9 g |
Gewicht (gesamt): | 153,4 g |

Der silberne Bezel am Kopf der Lampe verfügt über kleine Einkerbungen, sodass sich auch bei abgestellter Lampe erkennen lässt, ob sie eingeschaltet ist. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob er aus Aluminium oder Edelstahl besteht, vermute aber eher Aluminium.

Eine Silikonhülle gewährleistet auch bei feuchten Händen einen sicheren Halt. Das Akkurohr darunter hat eine glatte Oberfläche. Eine interessante Alternative für ein kratziges Knurling. Zudem isoliert es bei heißer Lampe gegen die Wärme.

Der Zweiwege-Clip wird an das hintere Ende des Akkurohrs gesteckt und ist bei Lieferung bereits montiert. Die Lampe lässt sich damit relativ tief in der Tasche tragen.

An der Tailcap befindet sich ein Loch zur Befestigung einer Handschlaufe. In der Vergangenheit hatte ich oft die scharfen Ränder in diesem Bereich bemängelt, doch bei der SR23 hat sich Sofirn Mühe gegeben und die meisten Ränder ordentlich entgratet. Trotzdem empfehle ich die Verwendung eines kleinen Schlüsselrings, um das Material der Handschlaufe zu schonen.

Außerdem ist ein Magnet in der Tailcap integriert, mit dem sich die Lampe an magnetischen Oberflächen befestigen lässt. Er ist verklebt und lässt sich somit nicht entfernen. Für meinen Geschmack könnte er ruhig etwas stärker sein, um die Lampe auch in horizontaler Lage sicher zu halten.

Ein USB-C-Anschluss am Kopf ermöglicht das Aufladen des Akkus direkt in der Taschenlampe. Eine Silikonabdeckung schützt ihn vor Wasser und Schmutz.

Der Ladevorgang mit etwa 1,75 A dauert rund drei Stunden. Währenddessen kann die Lampe normal genutzt werden. Der Fortschritt wird über eine LED im Taster signalisiert, die bei vollem Akku von rot auf grün wechselt.

Sowohl im Kopf als auch in der Tailcap sorgt eine Feder für zuverlässigen Kontakt zum Akku. Es passen sowohl flat-top als auch button-top 21700-Akkus, allerdings keine geschützten.

Laut Spezifikation ist die SR23 wassergeschützt nach IP68, was „Schutz gegen dauerndes Untertauchen bis zu einem Meter Tiefe“ bedeutet. Sie soll zudem Stürze aus bis zu einem Meter Höhe überstehen.
Bedienung und Funktion
Über den Doppeltaster am Kopf der Lampe lassen sich die beiden Kanäle für weißes und UV-Licht gezielt steuern. Die Abdeckung aus Silikon zeigt entsprechende Symbole, die von hinten durch die Status-LEDs beleuchtet werden. Die Taster haben einen kurzen Schaltweg und erzeugen beim Betätigen ein deutlich spür- und hörbares Klicken.

Für das weiße Licht entspricht die Bedienung dem mittlerweile üblichen Schema. Auffällig ist, dass es keine festen Stufen, sondern nur ein stufenloses Ramping gibt. Bei niedriger Helligkeit erfolgt die Änderung ein wenig zu schnell, sodass eine präzise Einstellung der gewünschten Helligkeit schwer fällt.
Zustand | Aktion | Funktion |
---|---|---|
Aus | 1 Klick | Einschalten (vorherige Helligkeit, außer Moon und Turbo) |
2 Klicks | Turbo | |
3 Klicks | Strobe | |
4 Klicks | Sperren | |
Halten | Moon | |
Ein | 1 Klick | Ausschalten |
2 Klicks | Turbo | |
3 Klicks | Strobe | |
Halten | Helligkeit stufenlos erhöhen/verringern | |
Turbo | 1 Klick | Vorherige Helligkeit |
2 Klicks | Moon | |
Strobe | 1 Klick | Vorherige Helligkeit |
2 Klicks | Turbo | |
3 Klicks | Zwischen Strobe und SOS wechseln | |
Lockout | 4 Klicks | Entsperren und in gespeicherter Helligkeit einschalten |
Halten | Momentan Moon |
Der Strobe, dessen Frequenz alle zwei Sekunden zwischen 14 und 7 Hz wechselt, ist nicht nur zu sehen, sondern auch deutlich als Vibration zu spüren und zu hören. Grund dafür ist der abrupt wechselnde Strom und das dadurch erzeugte Magnetfeld, welches mit dem Magneten und der Feder in der Tailcap interagiert. Auch beim Erreichen der höchsten Helligkeit, was durch ein kurzes Blinken signalisiert wird, tritt dieser Effekt auf.
Wieder einmal weicht das „SOS“-Signal von der eigentlichen Definition ab und entspricht eher einem „S-O-S-S-O-S…“ – wie bei fast allen Taschenlampen. Ehrlich gesagt wäre mir ein schöner Beacon lieber gewesen.

Beim UV-Licht ist die Bedienung einfacher. Dieses lässt sich in zwei Stufen einstellen – das ist alles. Dank der beiden Tasten lässt sich leicht zwischen den beiden Kanälen umschalten oder ein bestimmter Kanal direkt einschalten.
Zustand | Aktion | Funktion |
---|---|---|
Aus | 1 Klick | Einschalten (vorherige Helligkeit) |
Ein | 1 Klick | Ausschalten |
Halten | Zwischen niedriger und hoher Helligkeit wechseln |
Besonders gut gefällt mir, dass die Taste bei eingeschaltetem UV-Licht dauerhaft blau leuchtet. Dadurch lässt sich leicht erkennen, ob das ansonsten unsichtbare Licht aktiv ist.
Eine LED im Taster für das weiße Licht zeigt nach dem Einschalten fünf Sekunden lang den ungefähren Ladestand an. Ist die Akkuspannung niedrig, blinkt die LED bei eingeschalteter Lampe rot.
Farbe | Ladestand |
---|---|
Grün | 75% – 100% |
Grün blinkend | 50% – 75% |
Rot | 25% – 50% |
Rot blinkend | < 25% |

Da der Kopf der Lampe nicht symmetrisch ist, lassen sich die Taster gut erfühlen. Durch ihre exponierte Lage können sie aber auch leicht unbeabsichtigt gedrückt werden. Daher sollte die Lampe beim Transport über den Lockout mittels Vierfachklick oder mechanisch durch Lockern der Tailcap gegen versehentliches Einschalten gesichert werden.


Lichtbild
Das weiße Licht wird von drei LEDs hinter kleinen TIR-Optiken erzeugt. Um welches Modell es sich handelt, verrät der Hersteller nicht. Die Farbtemperatur soll bei 6500 – 7000 K liegen, sieht in der Praxis aber deutlich wärmer aus. Auffällig ist ein deutlicher Grünstich, der aber laut mehreren Berichten in neueren Exemplaren wesentlich geringer ausfallen soll.
Für das UV-Licht kommt eine Luminus SST-08-UV LED mit 365 nm zum Einsatz. Sie befindet sich in einem kleinen Reflektor, da Kunststoff-Optiken üblicherweise nicht für UV-Licht geeignet sind. Bei meinem Exemplar war die LED nicht richtig im Reflektor zentriert, was sich nach Lockern des Bezels jedoch beheben ließ.
Das Schutzglas besitzt eine magentafarbene Antireflexbeschichtung.

Die weißen LEDs produzieren einen großen Spot mit weichem Rand. Wie zuvor erwähnt, weist er eine auffällig grün-gelbliche Färbung auf. Der Spill ist deutlich kühler und ohne den grünlichen Farbstich.



Mit 3 cd/lm ist die Sofirn SR23 recht universell einsetzbar. Auf kurzer Distanz deckt der Spot immer noch einen ausreichend großen Bereich ab und bei größerer Entfernung sorgt die hohe Helligkeit für eine gute Ausleuchtung der Umgebung.


UV-Licht ist ein spannendes Thema, schließlich können wir es mit dem Auge nicht direkt sehen, sondern nur durch die Fluoreszenz angestrahlter Objekte. Es wird in drei Bereiche eingeteilt, von denen jedoch nur UV-A bei Taschenlampen relevant ist. Vor allem günstige UV-Lampen verwenden LEDs mit einer recht langen Wellenlänge um 400 nm mit einem hohen Anteil sichtbaren Lichts. Dadurch wird der Effekt der Fluoreszenz zu einem gewissen Teil überlagert.
Bessere UV-Lampen verwenden LEDs mit einer Wellenlänge von 365 nm, so auch die Sofirn SR23. In diesem Bereich fluoreszieren viele Mineralien, Sicherheitsmerkmale von Geldscheinen und Ausweisen oder „organische Rückstände“ im Bad und auf dem Teppich. Auch diese LEDs haben einen kleinen Anteil sichtbaren Lichts, das sich mit einem ZWB2-Filter eliminieren lässt (in der SR23 allerdings nicht verbaut).

In der Praxis nutze ich das UV-Licht beispielsweise, um das gleichmäßige Auftragen bestimmter Schmierstoffe mit UV-Indikator zu prüfen. Ganz allgemein eignet es sich gut, um Schmutz (auch Hausstaub) zu erkennen. Und schließlich eröffnet es nicht selten eine ganz andere Perspektive auf die Umgebung. Hier ein Beispiel, wie die Welt in UV-Licht erscheint:

In der SR23 ist das UV-Licht recht eng fokussiert, sodass es sich auch noch auf größere Entfernungen einsetzen lässt. Beim Geocaching hätte ich eine UV-Lampe mit dieser Reichweite schon gut gebrauchen können.

Treiber und Laufzeit
Laut den technischen Daten wird in der SR23 ein Boost-Treiber verwendet, welcher auf effiziente Weise für eine gleichbleibende Helligkeit sorgt.
Modus | Helligkeit¹ | Laufzeit¹ | Intensität¹ (Reichweite²) | Strom³ | |
---|---|---|---|---|---|
Weiß High | 3300 / 1100 lm | 90 s + 150 min | 10 000 cd | (200 m) | 8,10 A |
Weiß Low | 5 lm | 290 h | 20 cd | (9 m) | 0,01 A |
UV High | 3 W | 4,5 h | 0,60 A | ||
UV Low | 0,8 W | 23 h | 0,16 A | ||
Aus | 28 µA |
Wegen der starken Wärmeentwicklung kann die maximale Helligkeit natürlich nur für kurze Zeit gehalten werden. Nach etwa eineinhalb Minuten wird die Helligkeit auf etwa 33% reduziert. Dort wird sie dann für den Großteil der Laufzeit konstant gehalten.

Die Kühlung beeinflusst zwar den Zeitpunkt der Helligkeitsreduktion, führt bei zusätzlicher Kühlung jedoch nicht zu einer erneuten Erhöhung der Helligkeit. Es handelt sich somit mehr um einen Schutz vor Überhitzung als um eine Temperaturregelung.

Beim UV-Licht wird auch die hohe Stufe über die gesamte Laufzeit hinweg konstant gehalten und übertrifft sogar die Herstellerangabe.

Die Helligkeitsregelung des weißen Lichts erfolgt vollständig ohne PWM. Beim UV-Licht hingegen lässt sich mit dem Oszilloskop ein PWM mit 20 kHz feststellen. In der hohen Stufe beträgt der Tastgrad 50%, in der niedrigen Stufe 15%.
Unterhalb einer Akkuspannung von 3,3 V blinkt die Status-LED im Taster rot, während die Lampe eingeschaltet ist. Bei Erreichen von 2,9 V schaltet sich die Lampe automatisch ab, um den Akku vor einer Tiefentladung zu schützen.
Fazit
Bei der Sofirn SR23 ist das UV-Licht mehr als nur eine Spielerei. Auf der hohen Helligkeitsstufe lässt es sich auch noch auf einigen Metern Entfernung einsetzen. Mit 365 nm regt es viele fluoreszierende Stoffe zum Leuchten an. Das weiße Licht mit bis zu 3300 lm ermöglicht eine weite Ausleuchtung der Umgebung. Die beiden Tasten machen es einfach, zwischen den Kanälen zu wechseln. Ein großer Akku und der effiziente Boost-Treiber sorgen für eine lange Laufzeit.
Offenbar hatte ich bei meinem Exemplar Pech mit der Färbung des Lichts: Es zeigt einen ausgeprägten Grünstich, während andere Nutzer von einer deutlich angenehmeren Farbe berichten.
Die Lampe wurde mir vom Hersteller kostenfrei zur Verfügung gestellt. Ich habe keine weitere Vergütung erhalten und das Review stellt meine eigene Meinung dar.