25 Mai 2025 19:21

Skilhunt M200 V4

Mit der M200 V4 hat Skilhunt kürzlich eine überarbeitete Version ihrer kompakten EDC-Taschenlampe mit magnetischem Ladeanschluss auf den Markt gebracht.

Zu den Unterschieden gehören eine größere Auswahl an LEDs, kleinere Verbesserungen der Bedienung sowie ein besser gegen Kurzschluss geschützter Ladeanschluss.

Skilhunt vs. ESKTE

Skilhunt durchläuft seit einigen Jahren ein Rebranding zu ESKTE bzw. führt einige Taschenlampenmodelle nun (auch) unter dieser Marke. Neue Verpackung, gleicher Inhalt.

Laut Hersteller ist ESKTE die stilisierte Form von „SKT“ und dieser Name fand auch schon vor mehreren Jahren kurzzeitig Verwendung. Jetzt versucht man es in leicht abgewandelter Form erneut. Aber ob Skilhunt oder ESKTE – das Produkt ist entscheidend und darum soll es hier auch gehen.

Lieferumfang und Hardware

Geliefert wird die M200 V4 in einer bunten Retailverpackung. Das Zubehör befindet sich in einem separaten Karton im Inneren.

  • Skilhunt „BL-135“ 18650 Li-Ion Akku
    (3500 mAh, geschützt, button-top, 69,3 mm lang, bei Lieferung 3,53 V)
  • Handschlaufe
  • Zweiwege-Clip (separat)
  • 2x Ersatz-O-Ring
  • Gummischeibe als Austausch für Magnet
  • „MC-20“ magnetischer Ladeadapter
  • Bedienungsanleitung (EN, CN, DE, ES, FR, IT, NL, PL, RU)

Die in der Bedienungsanleitung abgedruckten Angaben zur Laufzeit, Beschreibung der Taschenlampenteile, Anleitung zur Ladefunktion, sowie Sicherheitshinweise sind nur auf Englisch vorhanden. Dafür wird die Bedienung – zusätzlich zum leicht verständlichen Schaubild – in neun Sprachen erklärt.

Bei den Abmessungen ist alles beim Alten geblieben. Sie ist schön kompakt und bleibt auch mit Akku unter 100 g, was sie zu einem idealen Begleiter im Alltag macht.

Abmessungen & Gewicht
Länge:104,8 mm
Durchmesser (Bezel):23,5 mm
Durchmesser (Kopf):25,8 mm
Durchmesser (Akkurohr):21,6 mm
Durchmesser (Tailcap):23,5 mm
Gewicht (ohne Akku):48 g
Gewicht (18650 Akku):50 g
Gewicht (gesamt):98 g

Durch den Reflektor ist die M200 etwas länger als die EC200, in welcher drei LEDs mit einer TIR-Optik verbaut sind. Mit einer Länge von knapp über 10 cm liegt die M200 grundsätzlich im Mittelfeld unter den Lampen mit 18650-Akku.

Wurkkos WK03 | Skilhunt EC200 | Skilhunt M200 V4 | Skilhunt MiX-7 | Wurkkos FC11C

Auch beim Design hat sich nichts geändert: Eine fein geriffelte Oberfläche am Akkurohr sorgt für einen sicheren Griff auch bei feuchten Händen. Erhältlich ist die Lampe in den Farben Schwarz, Grau, Blau und Braun.

Die angedeuteten Kühlrippen am Kopf haben eher dekorativen Charakter. Durch die kantige Form wird die Lampe am Wegrollen gehindert. Der schwarz beschichtete Bezel aus Edelstahl verfügt über kleine Einkerbungen, sodass sich auch bei auf dem Kopf stehender Lampe erkennen lässt, ob sie eingeschaltet ist. Seine Kanten sind etwas scharfkantig.

Der Zweiwege-Clip lässt sich entweder vorne oder hinten aufstecken. In der hinteren Position kann die Lampe tief in der Tasche getragen werden und verschwindet fast vollständig.

Eine Handschlaufe lässt sich an der Öse in der Tailcap befestigen. Allerdings ist der Rand sehr scharfkantig und dürfte die Schnur schnell durchtrennen. Ich empfehle daher die Nutzung eines kleinen Schlüsselrings zwischen Lampe und Handschlaufe.

Ein Magnet in der Tailcap ermöglicht die Befestigung der M200 an magnetischen Oberflächen. Er lässt sich bei Bedarf leicht entfernen, indem die Feder mit einem spitzen Gegenstand ausgehakt wird. Die entstandene Lücke kann anschließend mit einer Silikonscheibe aus dem Lieferumfang aufgefüllt werden.

Gegenüber des Tasters befindet sich ein magnetische Ladekontakt, über den sich der Akku direkt in der Lampe laden lässt. Dafür wird ein spezieller Ladeadapter von Skilhunt benötigt, der sich im Lieferumfang befindet, aber auch separat erworben werden kann.

Ein USB-Anschluss ist anfällig für Wasser und Schmutz. In der Regel wird er deshalb durch eine Silikonabdeckung geschützt. Diese ist jedoch umständlich in der Nutzung und kann leicht versehentlich geöffnet werden. Es gibt zwar auch abgedichtete USB-Anschlüsse, in denen sich jedoch Schmutz sammelt und die sich nur schwer reinigen lassen.

Bei einem magnetischen Ladeanschluss entfällt diese Abdeckung und Verschmutzungen lassen sich in der Regel einfach abwischen. Lediglich Metallspäne können Probleme verursachen. Frühere Versionen des Ladeanschlusses von Skilhunt waren anfällig für Kriechströme und haben die Kontakte erst bei einem Kurzschluss getrennt (teilweise inklusive Funken). Hier hat Skilhunt nachgebessert: An den Kontakten liegt nur noch eine minimale, unproblematische Spannung an.

Natürlich benötigt man immer den speziellen Ladeadapter. Er ist jedoch auch mit anderen Lampen von Skilhunt kompatibel und bietet einen großen Komfortgewinn: Man muss ihn nur in die Nähe der Kontakte führen, wo er automatisch in die richtige Position schnappt. Wenn man am Kabel hängen bleibt, löst er sich automatisch, sodass die Lampe nicht vom Tisch gerissen wird.

Das Aufladen mit dem „MC-20“ (was vermutlich für „Magnetic Charger 2,0 A“ stehen soll) läuft recht unspektakulär ab. Eine rote LED im Adapter signalisiert den laufenden Ladevorgang, nach Abschluss leuchtet sie blau. Der Ladevorgang wird erst unterhalb einer Akkuspannung von etwa 4,0 V gestartet. Diese Prüfung lässt sich austricksen, indem man die Lampe nach dem Verbinden des Ladeadapters einmal kurz auf hoher Stufe einschaltet. Während des Ladens kann die Lampe mit Einschränkungen genutzt werden (bei meinem Exemplar blieb die niedrigste Stufe in jeder Gruppe dunkel).

Der Ladestrom wird relativ früh reduziert, weshalb der Ladevorgang entsprechend lange dauert. Dies könnte mit einem Spannungsabfall durch die Absicherung der Ladekontakte zusammenhängen, wodurch der Akku aus Sicht des Ladeadapters deutlich früher seine Zielspannung erreicht.

Es können sowohl ungeschützte Flat-top-Akkus, als auch geschützte Button-top-Akkus (wie der im Lieferumfang enthaltene BL-135) verwendet werden. Federn auf beiden Seiten sorgen für den nötigen Spielraum. Ebenfalls lassen sich zwei CR123A Batterien nutzen.

Laut Spezifikation ist die M200 V4 wassergeschützt nach IPX8 und soll Stürze aus bis zu einem Meter Höhe überstehen. Abgesehen vom scharfen Rand um die Öse in der Tailcap ist die Verarbeitungsqualität exzellent, so wie ich es von Skilhunt gewohnt bin.

Bedienung und Funktion

Der matt-schwarze Taster mit einer festen Oberfläche sitzt geringfügig vertieft in einem verschraubten Bezel. Beim Betätigen hört und spürt man ein präzises Klicken, egal an welcher Stelle oder aus welchem Winkel man ihn drückt.

Die Steuerung entspricht dem von Skilhunt gewohnten Schema: Jeweils eine Gruppe für die niedrige, mittlere und hohe Helligkeit sowie eine Gruppe für die Blinkmodi. In jeder dieser Gruppen gibt es mehrere Stufen, zwischen denen man durch Halten des Tasters wechselt. Die Auswahl wird für jede Gruppe separat gespeichert.

ZustandAktionFunktion
Aus1CEinschalten (vorherige Stufe in H1/M1/M2)
2CEinschalten (vorherige Stufe in T1/T2)
3CEinschalten (vorherige Stufe in S1/S2/S3/S4)
4CSperren
1HEinschalten (vorherige Stufe in L1/L2)
L1/L21CAusschalten
2CWechseln zu vorheriger Stufe in T1/T2
3CWechseln zu vorheriger Stufe in S1/S2/S3/S4
1HWechseln zwischen L1/L2
2HWechseln zu M2
H1/M1/M21CAusschalten
2CWechseln zu vorheriger Stufe in T1/T2
3CWechseln zu vorheriger Stufe in S1/S2/S3/S4
1HWechseln zwischen M2 → M1 → H1
2HWechseln zu vorheriger Stufe in L1/L2
T1/T21CAusschalten
2CWechseln zu vorheriger Stufe
3CWechseln zu vorheriger Stufe in S1/S2/S3/S4
1HWechseln zwischen T1/T2
S1/S2/S3/S41CAusschalten
3CWechseln zu vorheriger Stufe
1HWechseln zwischen S1 → S2 → S3 → S4
Lockout2CBlinken der Taste an- oder ausschalten
4CEntsperren und einschalten in L2
HaltenMomentan L1

Im Vergleich zu früheren Versionen gibt es zwei kleine Verbesserungen: Der Wechsel zwischen den Strobe-Modi erfolgt jetzt ebenfalls durch Halten des Tasters anstelle eines Doppelklicks. Zudem wird beim Wechsel aus der Low-Gruppe in die Main-Gruppe per 2H nicht mehr die zuletzt verwendete Helligkeit der Main-Gruppe genutzt, sondern die niedrigste Stufe (M2).

In der Strobe-Gruppe befinden sich ein Strobe mit abwechselnd 6 und 14 Hz, ein Blinken mit 1 Hz, ein „SOS“ (eher ein „S-O-S“) sowie neuerdings auch ein richtig schöner Beacon mit einer Periode von zwei Sekunden.

Eine LED in der Mitte des Tasters zeigt nach dem Einschalten fünf Sekunden lang den ungefähren Ladestand an. Ist die Akkuspannung niedrig, blinkt die LED bei eingeschalteter Lampe kontinuierlich rot.

FarbeLadestand
Blau80% – 100%
Blau blinkend50% – 80%
Rot20% – 50%
Rot blinkend< 20%

Im gesperrten Zustand leuchtet der Taster etwa alle zwei Sekunden für eine knappe Sekunde rot auf, sodass sich die Lampe im Dunkeln besser finden lässt. Dieser Indikator lässt sich über einen Doppelklick aus- und einschalten, aktiviert sich jedoch bei jedem Sperren erneut. Natürlich lässt sich die Lampe auch durch Lockern der Tailcap mechanisch gegen versehentliches Einschalten sichern.

Da der Kopf der Lampe symmetrisch geformt ist und sich Taster und Ladeanschluss sehr ähnlich anfühlen, lässt sich der Taster im Dunkeln etwas schwierig finden. Meistens funktioniert es aber recht gut, die gegenüberliegenden Seiten mit Daumen und Zeigefinger zusammenzudrücken.

Lichtbild

Die M200 V4 wird bezogen auf die LED in drei Varianten angeboten, die sich in Farbe, Helligkeit und Reichweite unterscheiden.

  • „TN“ LED: hellste Variante, aber mäßige Farbwiedergabe
    6000 K | 1900 lm | 10800 cd | 207 m | 5,7 cd/lm
  • Luminus SFT-25R: besonders hohe Reichweite
    6000 K | 1350 lm | 28800 cd | 339 m | 21,3 cd/lm
  • Nichia 519A: gute Farbwiedergabe
    5000 K | 1200 lm | 7800 cd | 176 m | 6,5 cd/lm

Man steht also vor der Wahl zwischen Helligkeit, Reichweite und Farbwiedergabe. Besonders interessant sind aus meiner Sicht die SFT-25R aufgrund ihrer hohen Reichweite sowie die 519A wegen ihrer exzellenten Farbwiedergabe. Welcher Hersteller sich hinter der „TN LED“ verbirgt, konnte ich leider nicht herausfinden.

Für dieses Review habe ich mich für die Version mit der Nichia 519A entschieden, da ich einen hohen Wert auf die Lichtqualität lege. Der folgende Abschnitt bezieht sich dementsprechend auf diese Variante.

Zumindest bei der 519A-Variante kommt ein leicht texturierter Reflektor zum Einsatz. Er wird durch ein Glas mit bläulich-magentafarbener Antireflexbeschichtung geschützt.

Der kompakte Spot ist gleichmäßig ausgeleuchtet und wird von einer diffusen Corona umgeben. Der Spill hat eine etwas kühlere Färbung.

Dank ihres engen Spots erreicht die M200 selbst mit der 519A eine ganz anständige Reichweite. Allgemein lässt sie sich recht universell einsetzen. Nur für den Nahbereich, etwa beim Lesen, ist ist mir der Spot nicht breit genug.

Im Vergleich dazu ist das Lichtbild der EC200 deutlich flutiger und der Unterschied zwischen Spot und Spill weniger ausgeprägt (auch farblich). Hier sind Vergleichsbilder mit der EC200, die passend zu oben mit den gleichen Einstellungen aufgenommen wurden.

Die Entscheidung zwischen der M200 und der EC200 fällt mir nicht leicht – je nach Einsatzbereich haben beide ihre Stärken. Die M200 punktet mit größerer Reichweite und magnetischem Ladeanschluss, während die EC200 im Nahbereich überzeugt und über USB-C geladen werden kann.

Treiber und Laufzeit

Je nach gewählter LED-Variante gibt es Unterschiede in der Helligkeit. Die Laufzeit bleibt hingegen immer gleich. Insgesamt stehen sieben Helligkeitsstufen zur Verfügung.

¹ Herstellerangabe      ² Nach ANSI FL1      ³ Messung
ModusHelligkeit¹
(Nichia 519A)
Laufzeit¹Intensität¹ (Reichweite²)Strom³
T1 1200 lm / 550 lm 1 min + 130 min 7800 cd (176 m) 6,00 A
T2 550 lm 135 min 1,44 A
H1 300 lm 260 min 0,66 A
M1 125 lm 12 h 0,25 A
M2 21 lm 60 h 0,05 A
L1 2,5 lm 150 h < 0,01 A
L2 0,2 lm < 0,01 A
Aus 16 µA

Für die Nichia 519A sind 6 A in der höchsten Stufe bereits grenzwertig. Die LED wird dabei fast an ihrem Limit betrieben, was sich negativ auf die Lebenszeit auswirken kann und mit einer reduzierten Effizienz einher geht. Besser hätten mir 4 bis 5 A gefallen.

Die Helligkeit wird in allen Stufen außer T1 fast bis zum Schluss konstant gehalten. Am Ende nimmt die Helligkeit allmählich ab, bis sich die Lampe schließlich abschaltet.

Nach einer Minute wird die Helligkeit in T1 automatisch auf T2 reduziert. Bei leichter Luftkühlung stabilisiert sich die Temperatur bei etwa 45 °C. Die meisten Menschen empfinden diese Temperatur gerade noch als erträglich, sodass die M200 an ihrem praktisch nutzbaren Limit mit gleichbleibender Helligkeit betrieben werden kann.

Ohne Kühlung steigt die Temperatur in den beiden höchsten Stufen hingegen immer weiter an. Nach einer halben Stunde habe ich den Test bei über 60 °C beendet. Für die Elektronik und den Akku sind Temperaturen unterhalb von 80 °C zwar unproblematisch, allerdings können sie in diesem Bereich beim Menschen bereits nach kurzer Zeit zu Verbrennungen führen.

Thermografie mit Zoyi ZT-R01

Alle Stufen werden vom Buck-Treiber ohne PWM geregelt. Mit dem Oszilloskop lässt sich lediglich in M2 eine minimale Restwelligkeit feststellen, die für das Auge allerdings vollkommen unsichtbar ist.

Unterhalb einer Akkuspannung von 3,0 V blinkt die Status-LED im Taster kontinuierlich in rot, während die Lampe eingeschaltet ist. Ab einer Spannung von 2,6 V schaltet sich die Lampe automatisch ab, um den Akku vor einer Tiefentladung zu schützen.

Fazit

Es sind die kleinen Details, welche die vierte Version der Skilhunt M200 zu einem gelungenen Update machen. Mit drei LED-Varianten hat man nun die Wahl zwischen hoher Helligkeit, großer Reichweite oder guter Farbwiedergabe. Mit dem verbesserten Ladeanschluss sollte es keine Probleme mehr mit Wasser oder Metallspäne geben. Und die ohnehin schon gute Bedienung wurde nochmal ein bisschen verbessert.

Die einzigen Kritikpunkte sind für mich die etwas scharfkantigen Bereiche am Bezel und an der Tailcap. In der Variante mit Nichia 519A wird die LED im Turbo an ihrem Limit betrieben, was sich langfristig auf ihre Lebenserwartung auswirken könnte.

Alles in allem bin ich mit der Skilhunt M200 V4 sehr zufrieden. Für Besitzer der V3 besteht zwar kein triftiger Grund zum Wechsel, doch als Ergänzung könnte eine der anderen LED-Varianten dennoch ihren Reiz haben.

Neugierig geworden? Hier geht es zur Skilhunt M200 V4 auf der Webseite des Herstellers.

Die Lampe wurde mir vom Hersteller kostenfrei zur Verfügung gestellt. Ich habe keine weitere Vergütung erhalten und das Review stellt meine eigene Meinung dar.

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