21 Dezember 2019 20:50

Olight Aux LED Mod

Ich mag Olight nicht. Meiner Meinung nach verkaufen sie überteuerte Taschenlampen mit proprietären Akkus und kalt-weißen LEDs mit niedrigem CRI. Außerdem sind die Lampen nicht wirklich modding-freundlich wegen Kleber, Potting und eingepressten Bezels. Und es gibt weitere Gründe, warum ich Olight nicht mag, aber darum soll es hier gar nicht gehen.

Vor einigen Wochen gab es die S1R Baton II zu einem reduzierten Preis beim Amazon Cyber Monday Sale. Zeitgleich gab es einen Gutschein. Kurz gesagt: Ich habe mir die Olight S1R Baton II für nur 20 € bestellt. Erst mit der Absicht, sie nach einem Test wieder zu verkaufen (für ein wenig mehr), aber dann habe ich gemerkt, dass ich nicht der einzige mit dieser Idee war: eBay(-Kleinanzeigen) und Co. sind voll mit diesen Olight-Produkten („neu und ungeöffnet“ für fast den vollen Neupreis). Nun, da ich diese Taschenlampe habe, die ich gar nicht haben will, was mache ich damit?

Ein paar Worte zu dieser Taschenlampe (und den meisten anderen von Olight): Eines der Features ist das magnetische Ladesystem (welches eigentlich ganz nett ist, allerdings nicht so nützlich wie ein einfacher USB-Ladeanschluss). Dieses System ist außerdem der Grund, weshalb Olight proprietäre Akkus benötigt, welche den positiven und den negativen Kontakt am gleichen Ende haben. Während einige Modelle als besonderes Feature einen Feuerstarter haben, wurde bei den meisten Modellen eine Schutzschaltung integriert, welche den Strom an den äußeren Kontakten limitiert (im Falle der S1R Baton II ist der Strom auf irgendwas zwischen 1,5 und 2 mA begrenzt).

Dies bringt uns zu meiner Idee: Wir haben eine 2 mA Konstantstromquelle, offenliegende Kontakte und ein magnetisches Ende. Was könnte man möglicherweise damit anstellen… Genau: Aux LEDs!

Als erstes habe ich eine Unterlegscheibe mit einem Hammer und kleinen Drahtstiften an ein Stück Lochrasterplatine genietet. Dies ist deutlich stabiler als Kleber und es stellt gleichzeitig den Kontakt mit der anderen Seite der Platine her. Dann habe ich zwei rote SMD-LEDs auf die Platine gelötet. Sie sind parallel zwischen den Nieten und einer kleinen Feder in der Mitte verbunden. Die Mitte ist negativ. Um die LEDs zu schützen und die leitenden Teile zu verstecken habe ich ein dickes Stück Kunststoff mit zwei Löchern und einem Hohlraum auf die Platine geklebt.

Dieses Aux-LED-Modul hat mehrere interessante Features:

  • Einfaches Bedienung: Zum Einschalten einfach ans Ende der Lampe setzen, zum Ausschalten einfach wieder entfernen.
  • Vollständig geregelt: Die Stromquelle ist voll geregelt und die geringe Vorwärtsspannung der LEDs ermöglicht eine konstante Helligkeit, bis der Entladeschutz des Akkus anspringt.
  • Anpassbar: Du magst kein rot? Dann nimm grüne LEDs! Einfach das Modul austauschen, um ein völlig anderes Erlebnis zu bekommen! Man könnte sogar einen extrem stromsparenden Microcontroller nutzen um total verrückte Sachen zu machen!
  • Günstig: Ich habe weniger als 1 € und einfache Werkzeuge für dieses Projekt verwendet.

Es ist nicht schön, es ist auch nicht wirklich praktisch. Dies ist nur ein Prototyp, nur des Spaßes wegen. Allerdings ist es möglicherweise auch der Beginn von sehr interessanten Projekten mit modularen Taschenlampen.

Übrigens: Dies ist auch der Grund, warum man die Taschenlampe nicht mit der magnetischen Endkappe auf einer metallischen Oberfläche lassen sollte, wenn man sie nicht nutzt. Der Akku wird dabei langsam entladen (was bei Benutzung der Taschenlampe vermutlich vernachlässigbar ist). Hier hätte es geholfen, den mittleren Kontakt um ein oder zwei Millimeter zu versenken.

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