13 Juli 2019 18:36

Review: Sofirn SP40 Stirnlampe

Meine Taschenlampensammlung hat mal wieder Zuwachs bekommen. Nachdem ich mir vor kurzem eine Sofirn C01S für mein Schlüsselbund gekauft hatte und total begeistert von ihr bin, wird es jetzt etwas größer: Die Sofirn SP40 Stirnlampe.

Soweit ich informiert bin, ist die SP40 die erste selbst entwickelte Stirnlampe bzw. Winkellampe von Sofirn. Da der Hersteller aber bereits reichlich Erfahrung mit anderen Lampen hatte, war ich gespannt, was diese Lampe zu bieten hat. So viel vorweg: Sie hat die Erwartungen voll erfüllt.

Lieferumfang und Verarbeitung

Geliefert wird die Lampe geschützt von Luftpolsterfolie in einer schlichten Pappschachtel. Das spart nicht nur Kosten, sondern schont auch die Umwelt. Während man oftmals nur die erwartete Lampe erhält, fällt der Lieferumfang bei der SP40 deutlich größer aus:

Sofirn SP40 mit Zubehör
  • Sofirn SP40
  • 18650 Li-Ion-Akku (Sofirn 3000 mAh)
  • Kopfband mit Silikonhalter
  • Clip
  • Ersatz-O-Ringe
  • Micro-USB Kabel
  • Kurzes Batterierohr
  • Deutsche Bedienungsanleitung

Hier sticht besonders das kurze Batterierohr hervor, wodurch sich die Lampe nicht nur mit 18650 Li-Ion-Akku betreiben lässt, sondern auch mit einem kurzen 18350 Akku! Dadurch geht natürlich Laufzeit verloren, die Lampe wird aber deutlich kleiner.

Convoy S2+, Sofirn SP40, ZebraLight SC63w Sofirn SP40 mit kurzem Batterierohr

Bei der Verarbeitung kann man sich nicht beschweren. Gleichmäßig hartanodisiertes Aluminium mit nicht zu aggressivem, aber deutlich spürbarem Knurling. Der Clip ist nichts Besonderes, erfüllt aber seinen Zweck und lässt sich sowohl am Kopf als auch am Ende montieren. Die neutralweiße Cree XP-L LED ist gut in einem Orange-Peel-Reflektor zentriert. Übrigens lässt sich der Bezel abschrauben, wodurch sich die LED ggf. austauschen lässt. Kontakt zur Batterie wird auf beiden Seiten mit vergoldeten Federn hergestellt, wobei am Ende noch genug Platz für einen (nicht mitgelieferten) Magneten ist. Die Kopfform bietet gleichzeitig einen Wegrollschutz.

Bedienung und Funktionsumfang

Eingeschaltet wird die Lampe durch einen kurzen Druck auf den einzigen Taster am Lampenkopf. Anschließend kann durch Gedrückthalten des Tasters durch die drei Helligkeitsstufen gewechselt werden. Ein Doppelklick wechselt in den Turbo-Modus, welcher mit einem kurzen Druck wieder verlassen werden kann. Ausgeschaltet wird die Lampe mit einem kurzen Druck. Die Lampe startet in der zuletzt genutzten Stufe (Memory-Funktion, bis auf Turbo-Modus). Nicht in der Anleitung beschrieben ist die Lockout-Funktion, welche durch vier schnelle Klicks aktiviert und durch zweimaliges Blinken signalisiert wird. Ein langer Druck bei ausgeschalteter Lampe wird ignoriert.

Die folgenden Angaben zur Helligkeit und Laufzeit habe ich der Anleitung entnommen:

  • low: 5 lm (220 h)
  • med: 90 lm (15 h)
  • high: 450 lm (4 h 10 min)
  • turbo: 1200 lm (1 h 50 min)

Die Helligkeit passt bei vollem Akku etwa. Die Laufzeit täuscht aber leider. Denn die Lampe ist nicht vollständig geregelt – bei abfallender Spannung wird die LED entsprechend dunkler. Dies ist auch mein größter Kritikpunkt an dieser Lampe.

Die drei niedrigen Helligkeitsstufen verwenden PWM, allerdings mit 20 kHz, wodurch auch empfindliche Leute nicht gestört werden sollten. Gemessen habe ich einen Duty Cycle von etwa 1 %, 8 % und 40 %. Der Turbomodus hat interessanterweise nur für die ersten paar Sekunden eine Modulation mit steigender Frequenz. Irgendwas scheint hier noch etwas zu schwingen, bevor die LED konstant betrieben wird. Die Lampe wird im Turbomodus wie zu erwarten recht warm, hat allerdings eine Temperaturüberwachung und regelt bei 55 °C runter.

Während des Betriebs leuchten unter dem durchscheinenden Gummitaster bei vollem Akku zwei grüne LEDs. Fällt die Spannung auf unter 3,6 V ab, wechselt die Farbe blinkend zu rot. Leere Akkus werden durch konstant rot leuchtende LEDs gemeldet. Bei 2,7 V greift der Tiefentladeschutz und die Lampe schaltet ab.

Auch wenn man die Lampe ganz gut in der Hand nutzen kann, ist sie eigentlich als Stirnlampe konzipiert. Dazu wird sie in den ziemlich engen Silikonhalter gesteckt, wie man ihn auch von vielen anderen Herstellern kennt. Zwar ist sie schwerer als meine kleine ZebraLight H52Fw, ist aber dennoch nicht störend. Nur der enge Spot sorgt gelegentlich für einen leichten Tunnelblick (dafür hat sie jedoch eine höhere Reichweite, was auch ganz nett ist).

Die Lampe kann aber nicht nur leuchten, sondern lässt sich auch direkt über den integrierten Micro-USB-Anschluss laden. Getestet habe ich die Funktion gleich mit dem mitgelieferten Akku (3,45 V). Geladen wird mit knapp über 900 mA, während die LED rot blinkt (seltsamerweise flackert auch die LED ganz dunkel). Nach 5,5 Stunden habe ich das Laden abgebrochen, da seit einer Stunde nur noch mit 50 mA geladen wurde. So richtig zuverlässig scheint der Controller also nicht zu sein. Nach erneutem Anstecken wurde durch die grünen LEDs sofort ein voller Akku signalisiert. Der Akku hatte nach dem Laden eine Spannung von 4,19 V und insgesamt wurden 11,8 Wh aufgenommen. Nachdem der Akku leergespielt war, habe ich ihn wieder über die Lampe geladen. Diesmal wurde der Ladevorgang korrekt bei 0,08 mA terminiert.

Übrigens lässt sich die Lampe auch ohne Akku über den USB-Anschluss betreiben, dann allerdings nur auf der mittleren Helligkeitsstufe. Sieht mir ein wenig nach einem Nebeneffekt aus, indem der Ladestrom an die LED geleitet wird. Vielleicht aber auch beabsichtigt.

Fazit

Für unter 40 € bekommt man mit der Sofirn SP40 ein solides Einsteiger-Komplettpaket: Hand- oder Stirnlampe, Akku und Ladegerät. Selbstverständlich darf man keine Wunder erwarten und die Lampe kommt nicht an eine ZebraLight oder Armytek heran. Der normale Nutzer sollte aber sehr glücklich mit dieser Lampe werden.

Positiv:

  • Sehr gutes Preis-/Leistungsverhältnis
  • Komplettpaket für Einsteiger
  • Einfache Bedienung ohne viele Spielereien
  • Umfangreicher Lieferumfang mit kurzem Batterierohr
  • Eingebaute Ladefunktion

Negativ:

  • Ungeregelt
  • Ladefunktion eventuell unzuverlässig

Die Lampe wurde mir vom Hersteller kostenfrei zur Verfügung gestellt. Ich habe keine weitere Vergütung erhalten und das Review spiegelt meine eigene Meinung wider.

Nachtrag 28. Juli 2019

Nach einem d-c-fix Mod ist der Spot deutlich breiter und sehr viel besser für den Kopflampenbetrieb geeignet.

Nachtrag 17. August 2019

Leider ist die Batteriewarnung nicht sehr elegant implementiert. Denn die Status-LED fängt bereits bei 3,66 V an rot zu blinken. Das an sich wäre in Ordnung, allerdings fällt die Spannung des Akkus im Turbo-Modus (3 A bei 4,2 V bzw. 2 A bei 3,7 V) deutlich ab. Aufgefallen ist es mir, als die Warnung aktiv wurde, obwohl der Akku noch bei 3,85 V war. Das ist vor allem nervig, da die Warnung gespeichert wird und auch aktiv bleibt, wenn die Spannung wieder steigt. Selbst nach dem Laden des Akkus in der Lampe wird die Warnung nicht zurückgesetzt. Das ist nur möglich, indem man die Lampe komplett vom Strom trennt, beispielsweise durch Lockern der Endkappe.

Wo wir beim nächsten Problem wären: Die Anodisierung am Gewinde der Endkappe hat sich bereits teilweise abgenutzt. Vermutlich hat das Gewinde zu viel Spiel. Dadurch funktioniert kein Lockout durch Lösen der Endkappe mehr und ebenso wenig ein schnelles Zurücksetzen der Akkuwarnung.

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