9 Dezember 2012 10:23

Raspberry Pi als Homeserver

An einen Homeserver habe ich nicht allzu große Anforderungen: Datensynchronisation / NAS, git, ggf. kleine Webservices (Webcam, Dokumente ausliefern) und ein paar Spielereien. Mein ehemaliger Server brauchte im idle etwa 30 W - für diese Anforderungen viel zu viel.

Daher läuft bei mir seit Anfang August dieses Jahres ein Raspberry Pi als Server, der gerade mal 1-3 W braucht.

Viele nutzen ihre Fritzbox oder einen ähnlichen Router als NAS oder ähnliches. Zu einem gewissen Grad funktioniert das auch recht gut, aber man stößt dann auch schnell an seine Grenzen, wenn man kein komplettes, frei konfigurierbares Linux hat.

Auf meinem Raspberry Pi läuft ein modifiziertes Raspbian als Betriebssystem, eine angepasste Version von Debian Wheezy. Modifiziert, da es nicht das Standard-Image ist, sondern abgespeckt wurde. Als Webserver kommt nginx zum Einsatz, welcher klein und sehr stabil ist. Außerdem ist der Raspberry Pi geringfügig auf 900 MHz übertaktet (da geht noch deutlich mehr, aber die 900 MHz laufen bei mir ohne die Spannung zu erhöhen).

Natürlich gibt es auch ein paar Einschränkungen. Hier der momentane Speicherverbrauch:

$ free -m
             total  used  free  shared  buffers  cached
Mem:           232    89   143       0       11      60
-/+ buffers/cache:    17   214
Swap:          190     0   190

Sieht eigentlich gar nicht so schlecht aus. Von den 17 MB fällt ein großer Teil auf OpenSSH und bash. Mit einem alternativen ssh-Server wie dropbear könnte man den Speicherverbrauch noch reduzieren, aber dazu hatte ich noch keine Lust (vor allem, da ich gelegentlich sftp nutze und ich das bei dropbear irgendwie nachträglich einrichten müsste). Auf jeden Fall braucht die momentane Standardkonfiguration kaum Speicher.

Das Problem ist jedoch, dass ich hauptsächlich in Java und Scala entwickle. Bei dem geringen Arbeitsspeicher brauche ich gar nicht versuchen z.B. eine Play-Anwendung laufen zu lassen. Die braucht i.d.R. über 100 MB, je nach Größe auch deutlich mehr. Für so etwas braucht man dann doch einen größeren Server.

Fazit: Über 120 Tage ohne Pause in Betrieb, nie ein Problem gehabt. Der Großteil meiner Anforderungen an einen Homeserver konnten erfüllt werden, ein bisschen mehr Speicher könnte jedoch nicht schaden (die neueren Versionen haben übrigens 512 MB Speicher).

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