18.05.2011, 10:34:00

Cursor-Blinken in Linux einstellen

Dem einen ist es ein Fluch, dem anderen eine Notwendigkeit: Das Blinken des Text-Cursors. Während die Konfiguration in Windows über die Systemsteuerung relativ simpel ist, gestaltet sich dies unter Linux etwas schwieriger.
Unter Linux sucht man (zumindest in KDE, in diesem Fall Kubuntu Natty) in den Systemeinstellungen vergeblich nach einem Schieberegler für das Cursorblinken. Es gibt allerdings Variablen dafür, die lediglich über keine GUI verfügen.

Grundsätzlich muss man zwischen den beiden Grafikbibliotheken GTK+ und Qt unterscheiden. Für beide muss man die Einstellungen getrennt vornehmen, es ist also keine systemweite Einstellung und einzelne Anwendungen können die Werte für sich überschreiben.


GTK+

Unter GNOME kann man es ganz elegant über die Systemkonfiguration erledigen (gnome-control-center oder gnome-keyboard-properties).

In KDE führt der Weg über die Konfigurationsdatei ~/.gtkrc-<GTK-version>-kde<KDE-version> (oder ähnlich). Dort muss folgende Zeile hinzugefügt werden

gtk-cursor-blink-time = n

wobei n die Zeit pro halbe Periode in ms ist (n=500: an - 500 ms - aus - 500 ms...). Die Zeit für eine komplette Periode ist also 2n. Möchte man das Blinken abschalten, setzt man:

gtk-cursor-blink = 0


Qt

Hier kann man die Option entweder über das Package qtconfig setzen oder per Hand in der Konfigurationsdatei (je nach Distribution in ~/.qt/qtrc im Abschnitt [General] oder in ~/.config/Trolltech.conf im Abschnitt [Qt]).

cursorFlashTime = n

Man muss hier beachten, dass n die Zeit in ms der kompletten Periode angibt, also z.B. n=1000 für "an - 500 ms - aus - 500 ms". Abschalten kann man das Blinken über n=0.


Ich finde einen Wert um 1400ms pro Periode (also GTK+: 700, Qt: 1400) recht angenehm, Standard ist GTK+: 1200 (also sehr lange) und Qt: 1000 (also ein wenig kürzer als meine Empfehlung).

Die einzelnen Anwendungen müssen dann i.d.R. neu gestartet werden, damit sie die Konfiguration neu laden können.