05.09.2009, 15:28:25

Doch noch ein "Sommerurlaub"

Seit meiner frühsten Kindheit - ich kann mich an die Anfänge schon gar nicht mehr erinnern - fahren wir, das heißt meine Eltern und ich, jeden Sommer in den Urlaub. Während meiner Schulzeit dementsprechend immer in den Sommerferien.

Doch dieses Jahr hat sich da einiges geändert: Ich bin fertig mit der Schule. Da meine "Arbeit" (mein Zivildienst) erst im Oktober beginnt, habe ich also verlängerte "Ferien", sodass es darauf nicht mehr ankommt. Zudem hatte Rika ja bis heute (Freitag, den 28. August) ihre Welpen, sodass wir über den Sommer nicht wegkonnten.

Das haben wir nun nachgeholt. Zwar nur eine Woche, aber es weckt doch wieder dieses Gefühl der immer wiederkehrenden Regelmäßigkeit. Nun ja, nicht ganz: 13 Jahre hintereinander immer in Dahme an der Ostsee zu campen... Seit 2001 verschlägt es uns ja jedes Jahr woanders hin.

Diesen "Sommerurlaub" - auch wenn der Sommer fast zu Ende ist - verbringen wir im Harz. Genauer gesagt haben wir unser Basislager auf einem Campingplatz etwas außerhalb von Hahnenklee. Ein kleiner, aber feiner Platz mit guter Verkehrsanbindung, Lage an einem fast idyllischen, kleinen Stausee und wunderschönem konservativem Mobiliar. Sogar WLAN, aber aus irgendeinem Grund kann ich keine Verbindung herstellen.
Tag 1
Tag 2
Tag 3
Tag 4
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Tag 7
Tag 8
Tag 9



Aber von vorne: Freitag, 28.08.2009, irgendwann morgens in Celle. Wir packten unsere letzten Sachen, verabschiedeten uns noch schnell von Arcon. Mittags ging es los. Eine kurze (DVB-T auf dem Rücksitz bei mir sei Dank) Fahrt, nichts Außergewöhnliches.
Noch in der Mittagsruhe sind wir angekommen, sodass wir 40 Minuten Zeit hatten, uns den Platz anzuschauen, bevor wir uns anmelden konnten. Anschließend ging es ans schnelle Aufbauen und dann auf einen "kleinen" Spaziergang von 8 km Länge durch die für uns "Flachländer" doch schon recht spektakulären Berge. Und das nach meiner 80 km Radtour von gestern... Hier ein Cache, da ein Cache und so waren es nach knapp 4 Stunden schon - na ja - "respektable" 6 Stück. OK, auf Fehmarn wären es in dieser Zeit 25 gewesen. Egal.
Abends zurück, Abendbrot essen, das Kabelfernsehen genießen. Dann plötzlich ein Rascheln von draußen. Ich bin der einzige, der es für nötig hält, jemanden nach draußen zu schicken um nachzuschauen, wer bzw. was denn dort sein Unwesen treibt. Zu meiner Freude war es ein ganz liebes Etwas, was keinesfalls sein Unwesen hier treibt, sondern lediglich seine übliche Tätigkeit ausübt. Aus vielen Gegenden kenne ich die "Tradition", Nahrungsmittel so zu deponieren, dass sie keine Tiere anlocken oder von ihnen erreichbar sind. Hier habe ich das nicht für nötig gehalten - ein Fehler! Denn das Geräusch kam von der 5 Liter Futtertonne, welche ich draußen neben den Wohnwagen gestellt hatte. Diese entfernte sich nämlich allmählich - bewegt von einem Fuchs. Schade, dass dieser im Schein der Taschenlampe sofort den Rückzug antrat. Wie sich in Gesprächen herausstellte, ist dieser Fuchs schon seit einiger Zeit hier auf dem Platz bekannt - schön.



Ein neuer Tag - Samstag, den 29.08.2009. Die Nacht war gut, sehr ruhig (man hört hier wirklich nichts). Rika hat wie jeden Urlaub die ganze Nacht in meinem Bett mit auf meinem Kopfkissen geschlafen. Hier findet sie das toll (wahrscheinlich, weil es etwas kälter ist, wenn man die Heizung nicht so hoch hat). Brötchen gibt es im Laden auch (auf Vorbestellung), alles andere sucht man aber vergeblich.
Gleich nach dem Frühstück haben wir uns auf den Weg Richtung Wildemann gemacht (natürlich einige Caches auf dem Weg). Dies ist schließlich der Grund, warum wir genau hierher fahren wollten: Der eingezäunte Hundeplatz, genannt "Hundewald".
Angekommen gab es schon die erste Kritik: Es fehlt ein Weg, den man auch ohne Wanderschuhe und ordentlich Kondition bewältigen kann. Sprich: eine befahrbare Straße. Nachdem man knapp 10 Minuten auf den Berg rauf kraxelt, steht man vor einem ca. 2m hohen Zaun mit einem großen Tor. Rein und Hund losmachen. Nicht nur die Hunde fanden es toll. Feuerstelle, Bänke, Tische, Zelt, Feuerlöscher und Erste-Hilfe-Set. Auch der große See ist nicht Teil des Platzes, dort können die Hunde nur angeleint hinein.
Rika spielte einige Zeit mit zwei weiteren Hunden auf den Platz, danach ging es zurück. Zurück über einen Weg, den kein Mensch normalerweise fahren würde. Aber er ist in den Karten drin, das zählt. Mittagessen und ein wenig ausruhen.
Und auch heute Abend gab es wieder einen Abendspaziergang: Wieder 8 km, wieder quer durch den Wald, wieder mit vielen Caches. Zwar gab es des öfteren feuchte "Zwischenfälle" von oben, aber dennoch war der Spaziergang richtig toll. Gesehen haben wir einige Stolleneingänge (einer davon sogar offen), einen Wasserfall, einige Seen... Für Rika war es jedoch zu viel, die hat sich den ganzen Abend kein bisschen mehr gerührt.
Der Campingplatz hat sogar ein "Kino". Eigentlich wollte ich mir hier heute Abend den Film "Der Fuchs und das Mädchen" anschauen, habe es dann jedoch gelassen. Die Faulheit hat gesiegt, ich hab ja einen Ferseher im Wohnwagen.
Noch etwas zu den Sanitäranlagen: Die Duschen sind spitze! Geräumige Kabinen, darin eine extra Duschkabine, die auch Wasserdicht ist. Aber die Toiletten... eine Katastrophe...
Auf einem kleinen nächtlichen Spaziergang über den Campingplatz bin ich dann wieder dem Fuchs begegnet. Er immer ein paar Meter gelaufen, umgedreht, geschaut, was ich mache. Ich komme näher, er läuft wieder ein paar Meter usw. Ach so, Rika meint, dass Füchse Katzen seien und man sie auch jagen kann...



Uuund - Tag 3. Wir haben Sonntag, den 30.08.2009 und die Sonne scheint nicht. Dafür hat Rika wieder die gesamte Nacht bei mir im Bett geschlafen. Kurz eine 10-Minuten-Runde mit ihr gedreht, dann Frühstück. Das Futter hatten wir ja in Sicherheit gebracht, die Mülltüte draußen nicht. Der Fuchs war fleißig...
Was macht man an so einem trüben Tag? Genau! Wandern. Eine 9 km lange Tour, einmal den Liebesbankweg komplett entlang. Nebenbei natürlich wieder einige Caches gemacht, allerdings hauptsächlich Mysterys oder Multis, sodass ich irgendwann noch zu den Finals muss. Einen halben Tag, bis nachmittags, waren wir unterwegs. Rika war wie immer völlig geschafft. Ich denke, dass sie uns diesen Urlaub richtig übel nimmt...
Ja, und sonst? Nix. Faul rumsitzen, den Nachmittag vor dem Notebook bzw. Fernseher verbringen. Abends sind wir in der Campingplatz-Gaststätte Essen gewesen, immer nur Grillen geht ja auch nicht :p



Ein neuer Tag, die Sonne strahlt, Montag, den 31.08.2009. Und der Fuchs war wieder da, diesmal ist er erfolglos auf dem Tisch draußen herumgelaufen (man sieht die vielen Tapsen drauf).
Heute wandern wir wieder, endlich rauf auf den Bocksberg. Auf dem Weg gleich ein paar Mystery-Finals aufgesucht, aber leider heute nicht so viele Caches wie die vergangenen Tage, egal. Soooo spektakulär war der Bocksberg übrigens nicht, vor allem hatte man keine Aussicht. Die gab es nur, wenn man nochmal für einen Aussichtsturm oben 0,50€ zahlt. Neee - und wech. Immer nur runter tut in den Knien weh, wie ich feststellen musste. Aber es hilft alles nichts.
Ach, irgendwie gibt es jeden Tag weniger zu erzählen. Einfach immer das selbe: Aufstehen, schauen, was der Fuchs gemacht hat, Frühstücken, Wandern, Mittagessen, Wandern, Abendessen, Fernsehen, Schlafen...



Und er war wieder da, in der Nacht zum Dienstag, den 01.09.2009. Nun hat er sich die Mülltüte in 1,2m Höhe geschnappt - immerhin waren die Verpackungen vom Grillfleisch drin. Scheint also recht akrobatisch zu sein, wenn er da ran kommt. Dafür durfte ich ihn wieder etwas über eine halbe Minute beobachten. Nächste Nacht muss ich echt mal die Kamera auspacken.
Heute ging es nach Lautenthal. Allerdings war es eine einzige Katastrophe, weder Garmin-Topo noch die offizielle Wanderkarte haben zur Realität gepasst. Nachdem wir zurück gefunden hatten, war der Tag gelaufen - nur noch faul rumliegen. OMG - langsam ist die Luft aus meiner Wanderlust raus...



Mittwoch, den 02.09.2009: Ich habe es getan. Letzte Nacht habe ich 1,5 Stunden leise im Auto gesessen und darauf gewartet, dass der Fuchs kommt. Leider kam er nicht, wäre ja auch zu schön gewesen: Jede Nacht da, nur diese nicht...
Heute wieder wandern: Hahnenklee-Wildemann-Lautenthal-Hahnenklee, etwas über 17 km. Dabei natürlich wieder Caches, viele Caches. Inzwischen habe ich schon 49 Stück hier im Urlaub gemacht. Die Wanderung war toll: Sehr gut zu gehende Wege, schöne Gegend, auch das Wetter war ok... Viel gesehen haben wir auch. Schon erstaunlich, dass es hier so viel gibt, bei uns in Celle jedoch nicht...



Ich habe es wieder getan. Wieder saß ich letzte Nacht zum Donnerstag, den 03.09.2009 etwas über eine Stunde im Auto - und diesmal war er da. Ganz leise ist er aufgetaucht, hat die Lage gecheckt und ist über den Stuhl schnell auf den Tisch hoch, wo er sich an der Futtertonne bedienen wollte. Nix da - der Blitz (ja, anders ging es leider nicht) war zu überraschend. Noch ein Blick Richtung Kamera, dann lief er weg. Allerdings kam er die Nacht nochmal wieder (die Tonne hatte ich natürlich wieder reingestellt).
Am Vormittag ging es nach Clausthal-Zellerfeld, wieder ein paar (10) Caches, darunter auch ein Webcam-Cache (gibt es ja nicht so oft).
Nachmittags dann wieder eine kleine Wanderrunde nördlich von Hahnenklee, auch hier wieder einige Caches. Inzwischen sind es so schon 65 Caches hier im Harz. Toll.



Und der letzte "richtige" Tag hier: Freitag, den 04.09.2009. Morgens haben wir wieder eine kleiner Runde durch Clausthal-Zellerfeld gemacht, zum Cachen (und Wandern). Nachmittags dann noch eine in Hahnenklee. Wieder 18 Caches an einem Tag. Darunter auch zwei - na ja - "Nachtcaches" mitten am Tag - ohm, ja... Und so habe ich nun meinen Entstand vom Harzurlaub mit 84 Founds im Harz und 834 (+3) insgesamt. Na, wenn das nichts ist!
Heute war es den ganzen Tag über recht kühl und ab und zu regnete es, teils auch länger. Langsam füllt sich auch der Campingplatz wieder etwas, es wird halt Wochenende. Und irgendwie reichen 8 Tage auch, man hat irgendwie alles schon gesehen, die Wege kommen einem nur halb so lang vor wie anfangs.



Heute, am Samstag, den 05.09.2009 geht es wieder nach Hause.