15.10.2007, 10:00:00

Beitrag "Blog Action Day"

Heute ist der 15. Oktober - der Blog Action Day! Dies ist mein Beitrag...
Zur Zeit ist der Klimawandel in aller Munde. Viele werden deswegen wohl auch etwas dazu schreiben. Ich jedoch möchte diese Gelegenheit nutzen, um auf etwas anderes, nicht so bekanntes, aufmerksam zu machen: die Wölfe!

Vor über 150 Jahren wurden sie in Deutschland ausgerottet. Sie galten als böse, gefährlich und teuflisch. Man hat sie erbarmungslos gejagt, gequält und - für mich trifft es das am besten - hingerichtet. Beispiel "die Wolfsangel", ein Haken, der mit einem Stück Fleisch an einer Kette oder einem Seil erhöht angebunden wird. Der Wolf springt zum Fleisch, bleibt mit dem Fang am Haken hängen und verblutet oder verhungert langsam.
Seit dem war es ruhig um den Wolf. Ab und zu kam mal ein Tier über die Grenze nach Deutschland, wurde dann allerdings nach wenigen Tagen abgeschossen.

Doch heute ist etwas anders. Vielleicht war es die "Pause", die den Menschen den Wolf vergessen ließ. Vielleicht ist es ein allgemeiner Sinneswandel. Jedenfalls hat er es geschafft: Der Wolf ist (teilweise) wieder heimisch in Deutschland!
Seit 1998 lebt in der Lausitz wieder ein Wolfsrudel. Mit der Zeit wurden es immer mehr und inzwischen gibt es in der Lausitz und Südbrandenburg schon vier Rudel mit insgesamt über 30 Tieren! Entlang der Polnischen Grenze werden immer wieder einzelne Tiere gesichtet und sogar in Niedersachsen könnte ein Wolf nachgewiesen werden, der dort nun schon seit über einem Jahr lebt.

Doch der Wolf bringt etwas mit sich: Er jagt. Etliche Jäger sind darüber nicht erfreut, denn es ist ihr Wild, nicht das des Wolfes. Einige meinen, der Wolf würde Reh und Hirsch ausrotten - ein Märchen. Es ist nachgewiesen, dass dies unmöglich ist. Sollte es zu wenig Wild geben, wandert der Wolf weiter. Die Natur reguliert sich selbst.

Doch leider wird auch Nutzvieh des Menschen gerissen. Vorwiegend Schafe sind die Opfer. Die Besitzer sind sauer, doch es ist ihr eigenes Verschulden. Denn sie schützen ihre Tiere nicht ausreichend. Nach ihrer Meinung reicht ein Wassergraben aus, um die Schafe zusammen zu halten. So haben sie es die letzten 100 Jahre gemacht. Doch sie bedenken nicht, dass sich die Lage geändert hat. Ein Wolf kann über einen Graben mit Leichtigkeit springen. Er kann über einem niedrigen Zaun drüber springen, er kann unter einem Zaun drunter durch kriechen, wenn er mehr als 20cm Bodenabstand hat bzw. er kann sich durchgraben.
Dabei ist der Schutz so leicht: Ein Zaun mit 4 Litzen (oben >1,2m; unten <0,2m) vor einem Euronetzzaun - kein Wolf wird dies überwinden. Zudem empfiehlt es sich, die Tiere nachts in einen geschlossen Stall zu holen.

Vor kurzem wurde wieder ein Wolf erschossen. Grund: Hass! Der Täter war der Munition zufolge ein Jäger.

Wölfe haben es nicht leicht. Die Akzeptanz ist gestiegen, die Gegner immer noch da. Der Mensch muss sich vor einem Wolf nicht fürchten. Es ist ein sehr scheues Tier, dass niemals einen Menschen angreifen würde, selbst nicht, wenn es Hunger hat. Man sollte sich freuen, wenn man die Gelegenheit hat, einen Wolf in Freiheit zu sehen.

Weitere Informationen:
Wolfsregion Lausitz
Die Deutsche Wolfsgemeinschaft
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